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Die Zukunft von AboutWebDesign

Auf AboutWebDesign hat sich schon lange nichts Innovatives mehr getan. Ist die Luft raus? Oder kommt wieder neuer Schwung ins Projekt. Einige Gedanken, sicherlich interessant für manchen Webworker, der vor ähnlichen Problemen steht.
Eine große Headline - in heutigen Zeiten wird "Die Zukunft von" meist mit dem Sozialstaat, der Rente oder einfach nur einem fast insolventen Unternehmen in Verbindung gebracht. Meistens, so scheint es, handelt es sich dabei nicht gerade um eine rosige Zukunft. Um diesem Trend (hoffentlich) entgegenzuwirken, reden wir nun einmal von einer positiven Zukunft: der von AboutWebDesign nämlich.

Was ist

Zunächst einmal eine kleine Bestandsaufnahme: Wir haben durchaus nicht wenige Fachartikel online, die teilweise - ja, manche sind einfach zu alt, entsprechen nicht dem aktuellen Stand oder drehen sich um Probleme, die es heute so nicht mehr gibt - inhaltlich interessant und nützlich sind. Die Webdesign-Referenz hat sich als erfolgreich erwiesen, auch wenn ein Projekt mit dem Anspruch "Referenz" leicht den dreifachen Umfang haben könnte. Aber hey, wir wollen das Ding schließlich nicht verkaufen, sondern kostenlos ins Netz stellen. Einige Teile, so z.B. die über aktuelle Programme, hätten eine Aktualisierung nötig.

Und schließlich ist das aktuelle Hype-Thema, Web Services, nur spärlich vertreten.

Das Problem

Wann schreibt man Artikel und Texte für ein kostenloses Magazin? Wenn es Spaß macht. Spaß setzt z.B. Bestätigung voraus - die erhalten wir durch viele schmeichelhafte Links, z.B. von selfHTML und div. technischen Universitäten. Ein anderes Element ist der Spaß beim Schreiben der Artikel selbst.

Es macht einfach keinen Spaß mehr, das fünfte Tutorial über irgendeinen neuen XML-Standard zu schreiben. Interessant finde ich dagegen in erster Linie Themen, die einen gewissen philosophien Charakter haben: welches Design für welche Zielgruppe? Was ist gute Usability? Aber auch hier scheinen mir die wesentlichen Dinge im Moment gesagt.

Das Problem also: Ich habe das Gefühl, dass mir die interessanten Themen ausgehen - Leser, denen dazu etwas einfällt, können mir sehr gern eine Mail mit einem Themenvorschlag schicken.

Wenn sich also etwas Aktuelles tun soll, muss aus irgendeiner Richtung frischer Wind kommen - Neuerungen, die vielleicht über das bisherige Magazin herausgehen.

Kommerzialisierung

Menschen sind so schlecht. Als Erstes denken sie meist an Geld. Und so auch das AboutWebDesign-Team: Könnte man das Magazin irgendwie so kommerzialisieren, dass es Geld bringt? Oder zumindest die Unkosten deckt? Geld motiviert. Das Problem ist das dahinter stehende Modell: Wie verdient man mit einer Site über Webdesign Geld? Dr. Web hat dazu interessante Ansätze, jedoch sind wir kein vielköpfiges, hauptberufliches Team. Von dort kommende Ideen wären also für uns nicht adaptierbar.

Eine andere Möglichkeit wäre, bestimmte Inhalte nur gegen Zahlung geringer Beträge verfügbar zu machen. Dafür müssen jedoch erst einmal so gute Inhalte da sein, dass die User bereit sind, dafür zu zahlen. Wäre das bei uns der Fall? Sicher nicht bei allen Artikeln. Und man bräuchte optimalerweise ein Micropayment-System, das allgemein akzeptiert wird, und da sieht es wirklich düster aus.

Schieben wir die Kommerzialisierung also erst einmal nach hinten.

Web-Lexikon

Interessant und umsetzbar wäre dagegen eine Art Web-Lexikon oder Web-Glossar: wichtige Fachbegriffe, kurz und bündig erklärt, mit Querverweisen und weiteren Informationen als Link. Google könnte das indizieren und auf diese Weise die Page Impressions erhöhen.

AWD weblab

Oder auch eine Erweiterung des Magazins: das "AWD weblab". Ein Bereich für Experimente und Texte aller Art. Sei es nun eine Art Experimental-Design oder auch ein Artikel zur Zukunft des Cyberspace. Vielleicht sogar eine Art Weblog. Da hier keine so enge Gebundenheit an ein Thema zwingend wäre, würden sich zum Schreiben wieder neue und interessante Ideen finden lassen.

Zeit und Lust

Werden wir diese Projekte umsetzen? Gut möglich. Es ist - gute Themen-Ideen vorausgesetzt - auch nicht unwahrscheinlich, dass wir wieder häufiger im Rahmen des normalen Magazins publizieren werden.

Jedoch: das sind Möglichkeiten, keine Sicherheiten. Wie bei allen unkommerziellen Projekten müssen sowohl Zeit als auch Lust in ausreichender Menge vorhanden sein, sonst läuft nichts. Versprechen können wir nichts.
Alexander Dilthey, 14. September 2003